Muse der Wagemutigen
Utopien wagen heißt: unentdecktes Land finden, ungewöhnliche Wege gehen, eingefahrene Deutungsmuster abstreifen, Verwegenes denken, Neues begreifen. Es bedarf wagemutiger Schritte, dieses Unterfangen anzugehen. Und kühner Partner, die es begleiten. Coop Himmelb(l)au ist einer dieser Weggefährten, ohne die es das Projekt ATMOS nicht gäbe. Ein Architekturstudio, das durch den Dekonstruktivismus weltberühmt wurde. Mit Wolf D. Prix an der Spitze gelingt es in jedem Bauwerk, avantgardistische Formen konkret werden zu lassen und sie mit technischer Pionierleistung umzusetzen.
In der Geschichte vom Turmbau zu Babel ist es Gott, der der Kreativität und der Kollaboration Einhalt gebieten will, um das Sprudeln von Erkenntnis zu verhindern. Eine Grenze, die es zu brechen gilt. Wir müssen weiter babylonische Türme bauen – prächtiger und größer denn je! Pieter Bruegels Gemälde ist wohl die bekannteste Visualisierung des altbiblischen Unterfangens. Vor himmelblauem Hintergrund umspielen Wolken den kühnen Bau. Wolf D. Prix nahm sich dieses Bildnis einst als Metapher für sein Tun und fing an, auf der ganzen Welt Türme von Babel zu bauen.
Himmelblau ist keine Farbe…
Wolf D. Prix ist, genauso wie Chris Müller (Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz) und der Real Estate Developer Erwin F. Soravia, ein wagemutiger Vorreiter seines Métiers. Gemeinsam mit vielen Mitstreitern schaffen sie ‒ im Sinne von Joseph Beuys ‒ eine soziale Plastik. Sie sind davon überzeugt, mit der Entwicklung von Orten und Ökologien unsere Gesellschaft ein Stück weit besser machen zu können – sie kennen die Kraft von positiven Visionen. Sie haben es sich als Verpflichtung aufgetragen, Plätze zu schaffen, die durch soziale und politische Konstellationen sowie räumliche Rahmenbedingungen dazu beitragen, Pioniergeist, Schaffenskraft, Forschungsdrang und Mitmenschlichkeit zu stimulieren. Gemeinsam haben sie sich das Größtmögliche vorgenommen: Sie bauen ATMOS, als funkelndes Sinnbild guten Lebens, als Quellgebiet der Innovation und Symbol der Hoffnung. Denn ATMOS ist auch ein Ort des Durchatmens, besonders für jene, die ansonsten große Schwierigkeiten damit haben.
Chris Müller ist Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik Linz, Vater eines mukoviszidose-kranken Kindes und Vater einer Idee.
Er hat sich zum Ziel gesetzt, in einer gesellschaftlichen Gesamtanstrengung diese Krankheit in den nächsten 10 Jahren auszumerzen und die Welt dadurch von einer Geißel zu befreien.
Mukoviszidose ist eine bislang unheilbare Krankheit, die aus heutiger Sicht – und unter Einsatz aufwändiger Therapien – eine Lebensdauer von etwa 40 Jahren verspricht. Da der Gendefekt, der die sogenannte Cystische Fibrose auslöst, u. a. die Lungen verschleimen lässt, wirkt sich Meeresklima positiv auf die befallenen Atemorgane aus.
…sondern der Baustoff von Visionen
Chris Müller lernte erst über den Unternehmer Erwin F. Soravia Wolf D. Prix kennen. Gemeinsam wälzten sie viele Gedanken zu dem Thema, tauschten sich aus, entwickelten Ideen, kreierten Visionen und skizzierten Wege und brachten ihr bahnbrechendes Konzept zu Papier: ein biomechanischer Musentempel, der einer atmenden Lunge nachempfunden ist. Ein Resort, in dem durch jede Pore das lindernde Salz weht. ATMOS – Raum für Kreativität, Experimentierfeld des Schaffens, Platz der Musen, Markt der Ideen. Und: Eine große Vision, die Wirklichkeit wird.